Archiv für den Monat: Dezember 2015

Und zum Jahresabschluss – Champagner Gugl

Ich wünsche euch allen eine schöne Silvester-Party, einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein glückliches und gesundes 2016.

Um euch den Sprung ins nächste Jahr ein wenig zu erleichtern (und versüßen) – hier noch ein kleines Rezept für die Silvester-Party. Geht schnell, sodass noch genügend Zeit bleibt, um das Ballkleid zu bügeln und die Sektflöten zu polieren.

Zutaten
60 g weiche Butter
50 g Zucker
1 Ei, Größe M
70 g Mehl_DSC7673
20 g Stärke
20 g Kakaopulver
10 g gehackte Zartbitterschokolade
3 EL Crème fraîche
1 Prise Salz

100 g weiße Schokolade
20 g Sahne
2 EL Champagner
18 kleine Schokoladenherzen

Zubereitung:

Die Butter mit dem Zucker schaumig rühren. Das Ei hinzugeben und einrühren. Das Mehl mit Stärke, Backpulver, Kakaopulver, Schokolade, Crème fraîche und Salz vermengen und mit der Butter-Ei-Mischung verrühren. Den Backofen auf 175 Grad  vorheizen.

Die Vertiefungen der Form mit Öl ausstreichen. Den Teig in die Vertiefungen füllen und im vorgeheizten Backofen auf der mittleren Schiene 14 Minuten backen. Die Gugl nach dem Backen in der Form kurz auskühlen und anschließend auf ein Auskühlgitter stürzen.

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Für die Füllung die Schokolade hacken oder reiben. Die Sahne erhitzen und über die zerkleinerte Schokolade gießen. Die Zutaten gut miteinander verrühren. Den Champagner zur Schoko-Sahnemasse geben und cremig rühren. Diese Masse (Ganache) 3–4 Stunden kühlen. Danach einmal kräftig durchschlagen. Die Ganache in einen Spritzbeutel mit Sterntülle geben und in die Gugel spritzen. Mit jeweils einem Schokoladenherz verzieren.

Na dann – Prost, auf ein Wiedersehen im neuen Jahr!

 

Noch mehr Rezept für kleine Gugl gibt’s in meinem Mini-Guglhupf Buch.

Kletzenbrot und Winterspaß

Mit Wintersport in Wohnortnähe wird es dieses Jahr definitiv nichts mehr – ist aber halb so tragisch, sofern man noch eine aufgeplatzte Tüte Mehl im Vorratsschrank hat._DSC4317

Das Motto lautet dann einfach „Winterspaß im Mehl“ anstatt „Schifoan“ im Schnee.

Das Schöne am Mehl ist, dass man damit nicht nur spielen, sondern den Spielschnee anschließend auch gleich weiterverarbeiten und aufessen kann.
Zur heutigen Mehlweiterverarbeitung haben wir uns für Kletzenbrot entschieden. Kletzenbrot enthält, wie der Name schon sagt,  Kletzen. Kletzen  (manche nennen sie auch Hutze) sind ziemlich harte, runzlige, getrocknete Birnen. Nicht zu verwechseln mit samtig weichen Trockenfrüchten.
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Ob es diese Form des Dörrobstes auch außerhalb von Bayern und Österreich gibt, weiss ich nicht so genau –  vermutlich lassen sich die Hutzelbirnen aber im Internet problemlos bestellen, sollten die regionalen Supermärkte derartige Dinge nicht vorrätig haben.
Mein Rezept ist für 5 kleine Kletzenbrote ausgelegt. Natürlich kann man einfach auch 3 etwas größere daraus machen – das Prinzip bleibt das gleiche.

Zutaten für den Teig

200 g backstarker Weizen
200 g Roggenmehl
1 Würfel Hefe
100 ml lauwarmes Wasser
110 g Zucker
1 Prise Salz
50 g Joghurt
100 ml Einweichflüssigkeit der Kletzen
1 TL gemahlener Ingwer
1 TL Piment
2 TL Zimt
1 TL Anispulver
1 TL Natron

Für die Füllung benötigt man 1 kg Masse bestehend aus:
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ca. 350 g über Nacht eingeweichte getrocknete Birnen (Kletzen)
50 g über Nacht eingeweichte getrocknete Johannisbeeren
100 g getrocknete Cranberries
50 g kandierte Ananas
50 g Quittenmark
100 g Datteln
100 g grob gehackte Cashew Kerne
100 g gehackte Walnüsse
50 g blanchierte Mandeln
50 g gemahlene Mandeln
Abrieb und Saft einer Limette
Einige Mandeln zum Verzieren, Butter zum Bestreichen

Roggen- und Weizenmehl vermischen. Hefe zerbröckeln und im lauwarmen Wasser auflösen. Eine kleine Kuhle ins Mehl drücken und die aufgelöste Hefe hineingießen. Den Teig zudecken und ca. 15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Die restlichen Teigzutaten dazugeben und zu einem Hefeteig verkneten. Den Hefeteig mit einem Küchentuch zudecken und an einem warmen, windgeschützten Ort ca. 1 Stunde gehen lassen.

Für die Füllung müssen die Birnen und die getrockneten Johannisbeeren über Nacht eingeweicht worden sein – sonst funktioniert das Rezept nicht!
Das Einweichwasser auffangen und 100 ml davon aufheben. Kletzenfrüchte und Beeren kleinschneiden. Das Quittenmark, die gehackten Nüssen, den Limettenabrieb und -saft zugeben. Alle Zutaten in einer Schüssel gut vermengen. Wenn der Teig aufgegangen ist, 300 g des Teiges für die Füllung abzweigen. Den restlichen Teig in 5 gleich große Portionen aufteilen. Den abgezweigten Hefeteig mit der Füllung mischen (Knethaken). Darauf achten, dass sich der Teig mit der Füllung gut vermengt.
Für die Umhüllung des Kletzenbrotes wird nun der Teig ausgerollt und jeweils 1/5 der Füllung auf die Teigplatte gelegt. Die Füllung mit dem Teig ummanteln.

Die Brote auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, zudecken und weitere 30 Minuten gehen lassen. Die Brote mit einer Gabel einstechen, damit sie beim Backen nicht aufbrechen. Mit Wasser einpinseln und den blanchierten Mandeln dekorieren.

Das Backrohr auf 150 Grad vorheizen und die Brote ca. 1 Stunde backen. Nach ca. 40 Minuten der Backzeit die Brote mit zerlassener Butter bepinseln.DSCF3289

Das Kletzenbrot lässt sich in Butterbrotpapier oder in Frischhaltefolie eingewickelt einige Tage lagern.

 

Seestern statt Zimtstern – Backen in Zeiten der Klimaerwärmung

2. Advent. Zeit, um beschaulich am offenen Kamin zu sitzen, Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt zu trinken, sich die Füße abzufrieren und Zimtsterne zu backen. So soll Winter sein, so wird er uns in jedem Weihnachtswerbefilm verkauft und so hätte ich ihn eigentlich auch ganz gerne._DSC3961
Während  auf der Klimakonferenz in Paris noch immer darüber gestritten wird, ob denn alles wirklich so schlimm kommt wie von Wissenschaftlern prophezeit, meine ich die Folgen der Klimaerwärmung deutlich spüren zu können – auf den wärmsten Herbst seit Beginn der Wetteraufzeichnung, folgt der gefühlt wärmste Dezember (zumindest seitdem ich mich erinnern kann). Die ersten Schneeglöckchen treiben im Garten an, letzte Hummeln schwirren von Blume zu Blume und auch sonst deutet nichts darauf hin, dass in 2 1/2 Wochen Weihnachten ist.

Zimtsterne machen unter den gegebenen Umständen also wenig Sinn – deshalb gibt es dieses Jahr im Advent dem badenhosenwetter geschuldet Seesterne.

Seesterne
Teig:
300 g blanchierte, gemahlene Mandeln
200 g Marzipanrohmasse
Abrieb von zwei Biolimetten
80 g Zucker
1 Prise Salz_DSC4042
1 Eigelb
1 Ei

Für den Guss:
100 g Puderzucker
Limettensaft
Lebensmittelfarbe  (rot, orange)
Perlen zum Verzieren, Glitzerzucker

Alle Teigzutaten (bis auf 2 EL Mandeln) in eine Rührschüssel geben und mit den Knethaken des Handrührgerätes verkneten. Den Teig in eine Frischhaltefolie einschlagen und eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Auf der Arbeitsfläche etwas gemahlene Mandeln ausstreuen und den Teig ca. 1 cm dick darauf ausrollen. Sterne ausstechen, aus den Sternenstrahlen mit viel kreativer Energie die Metamorphose vom Stern zum Seestern gestalten._DSC4096
Den Backofen auf 175 Grad vorheizen. Die Seesterne auf mittlerer Schiene 8 Minuten backen und anschließend auskühlen lassen.
Aus dem Puderzucker, dem Limettensaft und der Lebensmittelfarbe einen dickflüssigen Zuckerguss herstellen. Die Seesterne damit bestreichen. Zum Schluss nach eigenem Gusto mit Perlen und Glitzerzucker verzieren._DSC4147

 

P.S. Im Kino läuft momentan ein sehr bewegender Film zum Thema „Klimawandel“. In Zwischen Himmel und Eis werden die Zusammenhänge sehr anschaulich erklärt und mit großartigen Aufnahmen aus der Antarktis garniert.