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NY Cheesecake mit Holunderblüten – frei interpretiert nach Zuckerbaby

Letztes Wochenende waren wir in Berlin – Kultur, Essen und ein Familienfest. Jetzt kann man nicht gerade behaupten, dass die Anreise wie im Flug vergangen wäre, was einerseits daran lag, dass ich unbedingt mit dem Auto fahren wollte und andererseits daran, dass die Autobahn gesperrt war und wir 4 Stunden festsaßen. Wäre es möglich gewesen, hätte ich Hauptstadt Hauptstadt sein lassen und wäre einfach zurück ins beschauliche München gefahren. Zurück ging es aber genauso wenig wie vorwärts und deshalb sind wir doch noch im spannenden Berlin gelandet.

_DSC4132Unser Freund Detlef hat die Reise kulinarisch durchorganisiert, sodass wir zum Frühstück erst einmal bei Cynthia Barcomi gelandet sind. Die Kuchen wären für’s Frühstück definitiv noch nix gewesen, der Brotsampler schmeckte hingegen ganz großartig (reicht aber locker für mindestens 2 Personen). Kuchen gab’s dann am Nachmittag, und zwar im Zuckerbaby.
Das kleine Café liegt in Neukölln am Richardplatz, wird von zwei ausnehmend reizenden Damen geführt und hat obendrein großartigen Kuchen im Angebot. Meine Wahl fiel auf den NY Cheesecake. Vom Zuckerbaby gibt’s leider kein Foto – ich war schon zu erschöpft und hungrig, um noch großartig zu fotografieren. Dafür aber habe ich versucht, mir den Geschmack zu merken und den Cheescake saisonal mit Holunderblüten zu variieren. Hier nun das Ergebnis meiner Spekulation/Interpretation.

Zutaten:

130 g Butterkekse
70 g gemahlene Mandeln
60 g flüssige Butter
70 g dunkle Schokolade_DSC7356

800 g Doppelrahmfrischkäs
400 g Quark
280 g Zucker
20 ml gepressten Zitronensaft
50 ml Holundersirup
1 Prise Salz
3 Eier (M)
40 g Stärke

400 g Sauerrahm
50 g Puderzucker
1 Erdbeere, Holunder zum Verzieren

Die Butterkekse in eine Tüte geben und mit einem Teigausroller in kleine Brösel zerstampfen. Die Kekse mit den Mandeln und der Butter vermengen. Eine Springform (26 cm) mit Backpapier auskleiden und die Teigbrösel als Boden in die Form drücken. Zuletzt die Schokolade raspeln und die Stückchen auf den Boden geben. Ab in den vorgeheizten Ofen und bei 175 Grad 6 Minuten backen.

Für die Füllung den Frischkäse, Quark, Zucker, Zitronensaft, Holundersirup, Salz und die Eier mit dem Rührgerät verrühren. Zuletzt die Stärke unterrühren. Die Creme auf den leicht abgekühlten Keksboden gießen und 1 Stunde bei 175 Grad backen. Nach dem Backen den Kuchen aus dem Ofen nehmen und mit einem Messer vorsichtig vom Springformrand lösen. Auskühlen lassen. Den Sauerrahm mit dem Puderzucker verrühren, auf den Kuchen geben und im Backofen bei 175 Grad weitere 7 Minuten backen. In der Form abkühlen lassen.

DSCF4239Vor dem Servieren mit einer Erdbeere verzieren und, sofern vorhanden, mit reichlich Holunderblüten dekorieren. Die Holunderblüten müssen vorher vorsichtig gewaschen werden – auch Insekten finden Holunder nämlich lecker.

Der Kuchen schmeckt noch besser, wenn man ein paar frische Erdbeeren dazu reicht. Die Holunderblüten sollten man möglichst an einem sonnigen Tag pflücken, dann sind sie besonders aromatisch. Die Blüten gibt es zwischen Mai und Juli. Gegessen habe ich die Blüten nicht, wer mag, kann sich Tee aus den Blüten machen – soll angeblich ausgesprochen gut gegen Infekte helfen. Holunderblütensirup und Gelee werden ebenfalls aus den Blüten gemacht und schmecken ganz vorzüglich.

Hier noch ein paar Impressionen aus Berlin:

 

Schokokäsekuchen – Jenseits von Afrika

In Namibia wird nicht nur furchtbar gerne gegrillt, sondern auch gebacken. Wenn gebacken wird, dann handelt es sich um etwas ordentliches – mit viel Zucker und Sahne. Während nämlich bei uns Zucker einen schlechten Ruf hat, wird im südlichen Afrika (und wahrscheinlich auch anderswo) Zucker als wichtigster Energielieferant betrachtet. Ohne Zucker keine Energie, ohne Energie geht gar nix. Ergo: je mehr Zucker im Essen, desto vitaler und kraftvoller geht man durch’s Leben und desto besser kann man denken. Ein Zuckerhersteller heißt deshalb auch Marathon Sugar, weil Zucker so viel Energie liefert, dass damit sogar eine Marathon gemeistert werden kann. Der Glaube an die Heilkraft des Zuckers reicht so weit, dass sogar Fanta und Cola noch einmal mit ein paar Löffel Zucker versetzt werden. Kein Witz.

Wie unschwer zu erkennen ist, bin ich mental immer noch in Namibia und denke selbst bei Schokokäsekuchen eher an Namib, Kudu, Warzenschwein und Gnu als an Wiener Kaffeehaus.

 

Hier also mein Schokoladenkäsekuchen-Rezept, das ich zwar nicht in Namibia entdeckt habe, problemlos aber aus Namibia stammen könnte (allerdings würde man dort sicherlich keine kleine Springform verwenden).

Zutaten:
100 g Vollkornbutterkekse
30 g gemahlene Mandeln
80 g Butter
2 EL gehackte Zartbitterschokolade

200 g Sahne
100 g Zartbitterschokolade (min. 70 %)
400 g Doppelrahmfrischkäse
100 g Zucker
1 kleiner, sehr starker Espresso (wie beim Italiener)
2 Eier (M)
1 EL Speisestärke
100 g Brombeergelee

Den Herd auf 175 Grad vorheizen. Die Kekse in eine Tüte geben und mit der Handfläche zermalmen, sodass feine Brösel entstehen. Die gemahlenen Mandeln untermischen. Die Butter schmelzen und zusammen mit der gehackten Schokolade, den Keksen und den Mandeln zu einem Teig vermengen. Die kleine Springform (20 cm) mit Backpapier auslegen und die Teigmasse am Boden festdrücken. So entsteht quasi eine Bodenplatte. Den Boden ca. 8 Minuten im Backrohr vorbacken.

Die Sahne erwärmen (nicht kochen). Die Schokolade in der Sahne schmelzen lassen. Frischkäse,  Zucker,  Espresso, Eier und Speisestärke mit dem Rührgerät verrühren. Die flüssige Schokoladensahne mit der Frischkäsemasse vermengen. Die Form wasserdicht ummanteln (siehe American Cheescake Rezept). Die Füllung auf die Teigplatte gießen. Ein tiefes Blech mit ungefähr 3 cm Wasser befüllen und die Form in das „Wasserbad“ stellen. Im Ofen ca. 55- 60 Minuten backen.

Die Ummantelung entfernen und den Kuchen in der Form mindestens 3 Stunden im Kühlschrank abkühlen lassen (noch besser über Nacht). Den Kuchen mit einem heißen Messer aus der Form lösen.

Das Gelee erhitzen und den Kuchen damit bestreichen. Fertig!

Cheesecake – hungerst Du noch oder genießt Du schon wieder?

Zieht man Rückschlüsse aus den vielen Diätwerbungen und -büchern, die es wie jedes Jahr zum Jahresanfang gibt, so scheint ein Großteil der Bevölkerung wild entschlossen zu sein, im neuen Jahr den Kilos den Kampf anzusagen. Der Vorsatz hält zwar meist nur ein paar Wochen, die gute Laune ist aber dadurch schon in den ersten Tagen des neuen Jahres dahin. So weit, so vorhersehbar. Um keinen falschen Eindruck zu vermitteln – ich habe überhaupt nichts gegen gesunde Ernährung und ein ordentliches Sportprogramm. Allein gute Vorsätze und Askese sind meine Sache nicht.

Meine Dreamgirls sind ein sichtbarer Beweis dafür, dass Sinnlichkeit nichts mit Kalorienzählen zu tun hat – hier also mein Rezept für ein glückliches neues Jahr.

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Die Damen haben sichtlich Spaß

Zutaten:
130 g Kekse
70 g gemahlene Mandeln
65 g Butter
60 g dunkle Schokolade, geraspelt

600 g Frischkäse
200 g Sauerrahm
200 g Quark
250 g Zucker
3 Eier (M)
4 cl Zitronensaft
1 Prise Salz
30 g Stärke
100 g Lemoncurd

Zuerst muss die Springform (26 cm) abgedichtet werden, denn sie kommt später ins Wasserbad. Dazu habe ich einen Bratschlauch verwendet, denn mit Alufolie alleine habe ich die Form nicht ganz dicht bekommen. Der Bratschlauch wird so angezogen, dass der obere Teil offen bleibt und lediglich die Seitenränder und der Boden ummantelt werden. Anschließend den Springformrand zusätzlich mit Alufolie umgeben und einen Wassertest im Wasserbad machen, damit auch wirklich kein Wasser mehr in die Form läuft.

Die Keskse zerbröseln und mit den gemahlenen Mandeln vermischen. Die Butter schmelzen und zusammen mit der geraspelten Schokolade zu den Keksbröseln geben. Alles  vermengen. Die Keksbrösel in die Form drücken und auskühlen lassen. Der Boden ist jetzt fertig.

Den Frischkäse mit Sauerrahm, Quark, Zucker, Eiern, Zitronensaft, Salz und Stärke vermengen. 2/3 der Masse in die Form füllen. Das restliche Drittel mit dem Lemoncurd vermischen und auch in die Form geben.

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American Dreamgirls

Die Form in einen größeren, mit Wasser gefüllten Topf, ein tiefes Backblech oder eine Reine geben. Das Wasser sollte ungefähr 3 cm hoch stehen. Angeblich reisst dadurch die Oberfläche nicht ein und der Kuchen wird cremiger – bei hat’s tatsächlich funktioniert.

Den Kuchen bei 175 Grad 55 Minuten im Ofen backen. Beim Rausnehmen soll die Oberfläche noch ein wenig wabbelig sein. Den Kuchen mindestens 4 Stunden, besser über Nacht in der Form auskühlen lassen.

Vorab ein Ründchen Schwimmen, Laufen oder Radeln und schon ist die Bilanz im grünen Bereich.