Archiv für den Monat: August 2015

Rohrnudeln mit Zwetschgen und Marillen

Wurde man in Oberbayern sozialisiert, hat die Rohrnudel einen ähnlichen Stellenwert wie andernorts die Muttermilch. Zugegeben, ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie das mit der Muttermilch war, bei der Rohrnudel zumindest breitet sich augenblicklich ein Gefühl der Glückseligkeit in mir aus. Der gedankliche Weg von der Rohrnudel zum Bauernhof ist ein ziemlich kurzer, wodurch sich vermutlich erklären lässt, warum der Spieltrieb mit mir durchging, während die Rohrnudel aufging…

Meine Begeisterung für die Rohrnudeln durfte ich mit ein paar gierigen Wespen teilen. Eine Wespe war derart stimuliert, dass sie im Glückstaumel in die Vanillesauce stürzte und zu ertrinken drohte. Keine Sorge, sie überlebte – den Rohrnudeln hingegen wurde sehr schnell der Garaus gemacht. So ist es halt, wenn man zum Fressen gern gehabt wird;)

 

Zutaten:

200 ml Milch
1 Würfel HefeDSCF6975
500 g Mehl
60 g Zucker
100 g Butter
2 Eier (M)
20 ml Rum
1 Prise Salz
Abrieb 1 Biozitrone
15 Stück  Zwetschgen oder 15 Stück kleine Marillen
15 Stück Würfelzucker
Butter für die Reine
100 g Sahne
30 g Zucker
Puderzucker zum Bestäuben

Die Hefe zerbröckeln und mit der lauwarmen Milch (max. 35 Grad) verrühren. Einen Vorteig erstellen, indem eine Mulde in das Mehl drückt und die Hefemilch in die Mehlmulde gießt. Zugedeckt ca. 10 Minuten gehen lassen.

Zucker, die zimmerwarme Butter, das Ei, den Rum, das Salz und den Zitronenabrieb dazugeben und mit den Knethaken des Handmixes einen Teig schlagen. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen.

DSCF6814Den Teig in 15 gleiche Portionen aufteilen. Die Zwetschgen oder Marillen waschen, entsteinen und in deren Mitte ein Stück Würfelzucker stecken. Die Teigportion flach drücken, die Zwetschge oder Marille in die Mitte setzen, mit Teig ummanteln und zu einer Kugel formen.

Die Reine großzügig mit Butter ausstreichen. Die Hälfte der Sahne in die Reine gießen und mit einem Pinsel verteilen. Den Zucker in die Reine streuen. Die Teigkugeln in die Reine setzen. Mit einem Tuch abgedeckt noch einmal 30 Minuten aufgehen lassen. Mit der restlichen Sahne bepinseln und im vorgeheizten Backrohr ca. 30 Minuten bei 175 Grad auf der mittleren Schiene goldgelb backen.DSCF6983
Noch warm servieren, mit Puderzucker bestreuen und Vanillesauce dazu reichen.

Weißer Pfirsichfruchtaufstrich mit Angostura

Angostura gehört für mich zum Sommer, es gehört für mich aber auch zu Südafrika und Namibia, denn dort wird es mit Sprite, Mineralwasser und Zitrone gemixt als Rock Shanty getrunken. Erfunden wurde Angostura (angeblich) Anfang des 19. Jahrhunderts vom Deutschen Arzt Johann Gottlieb Benjamin Siegert, der in Venezuela eine Medizin gegen die Tropenkrankheit entwickeln wollte – gegen die Tropenkrankheit half es vermutlich nicht so richtig, umsonst waren seine Bemühungen dennoch nicht.  Hergestellt wird Angostura aus Enzianwurzel, Butterorange, Zimt, Gewürznelken, Chinarinde und Kardamom – unverdünnt schmeckt es wirklich nach Medizin, im Fruchtaufstrich oder aber auch in der Limo ist es ein echter geschmacklicher Zugewinn.

Zutaten:DSCF6559

1,5 kg Obst (1 kg weiße Pfirsiche, 500 g reife Aprikosen)
500 g 1:3 Einmachzucker
Ein paar Spritzer Angostura
Saft von einer Pink Grapefruit

Die Früchte waschen und entsteinen. Die Grapefruit auspressen und zum Obst geben. Den Einmachzucker dazu geben und mit dem Pürierstab pürieren. Nach Packungsanleitung aufkochen. Zum Schluss Angostura nach Geschmack dazugeben.

Gut gereinigte Einmachgläser bis ganz oben mit den heißen Früchten füllen, den Schraubdeckel fest schließen und die Gläser auf den Kopf stellen. Auf dem Kopf stehend kalt werden lassen.