Mit Wintersport in Wohnortnähe wird es dieses Jahr definitiv nichts mehr – ist aber halb so tragisch, sofern man noch eine aufgeplatzte Tüte Mehl im Vorratsschrank hat.
Das Motto lautet dann einfach „Winterspaß im Mehl“ anstatt „Schifoan“ im Schnee.
Das Schöne am Mehl ist, dass man damit nicht nur spielen, sondern den Spielschnee anschließend auch gleich weiterverarbeiten und aufessen kann.
Zur heutigen Mehlweiterverarbeitung haben wir uns für Kletzenbrot entschieden. Kletzenbrot enthält, wie der Name schon sagt, Kletzen. Kletzen (manche nennen sie auch Hutze) sind ziemlich harte, runzlige, getrocknete Birnen. Nicht zu verwechseln mit samtig weichen Trockenfrüchten.
Ob es diese Form des Dörrobstes auch außerhalb von Bayern und Österreich gibt, weiss ich nicht so genau – vermutlich lassen sich die Hutzelbirnen aber im Internet problemlos bestellen, sollten die regionalen Supermärkte derartige Dinge nicht vorrätig haben.
Mein Rezept ist für 5 kleine Kletzenbrote ausgelegt. Natürlich kann man einfach auch 3 etwas größere daraus machen – das Prinzip bleibt das gleiche.
Zutaten für den Teig
200 g backstarker Weizen
200 g Roggenmehl
1 Würfel Hefe
100 ml lauwarmes Wasser
110 g Zucker
1 Prise Salz
50 g Joghurt
100 ml Einweichflüssigkeit der Kletzen
1 TL gemahlener Ingwer
1 TL Piment
2 TL Zimt
1 TL Anispulver
1 TL Natron
Für die Füllung benötigt man 1 kg Masse bestehend aus:
ca. 350 g über Nacht eingeweichte getrocknete Birnen (Kletzen)
50 g über Nacht eingeweichte getrocknete Johannisbeeren
100 g getrocknete Cranberries
50 g kandierte Ananas
50 g Quittenmark
100 g Datteln
100 g grob gehackte Cashew Kerne
100 g gehackte Walnüsse
50 g blanchierte Mandeln
50 g gemahlene Mandeln
Abrieb und Saft einer Limette
Einige Mandeln zum Verzieren, Butter zum Bestreichen
Roggen- und Weizenmehl vermischen. Hefe zerbröckeln und im lauwarmen Wasser auflösen. Eine kleine Kuhle ins Mehl drücken und die aufgelöste Hefe hineingießen. Den Teig zudecken und ca. 15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Die restlichen Teigzutaten dazugeben und zu einem Hefeteig verkneten. Den Hefeteig mit einem Küchentuch zudecken und an einem warmen, windgeschützten Ort ca. 1 Stunde gehen lassen.
Für die Füllung müssen die Birnen und die getrockneten Johannisbeeren über Nacht eingeweicht worden sein – sonst funktioniert das Rezept nicht!
Das Einweichwasser auffangen und 100 ml davon aufheben. Kletzenfrüchte und Beeren kleinschneiden. Das Quittenmark, die gehackten Nüssen, den Limettenabrieb und -saft zugeben. Alle Zutaten in einer Schüssel gut vermengen. Wenn der Teig aufgegangen ist, 300 g des Teiges für die Füllung abzweigen. Den restlichen Teig in 5 gleich große Portionen aufteilen. Den abgezweigten Hefeteig mit der Füllung mischen (Knethaken). Darauf achten, dass sich der Teig mit der Füllung gut vermengt.
Für die Umhüllung des Kletzenbrotes wird nun der Teig ausgerollt und jeweils 1/5 der Füllung auf die Teigplatte gelegt. Die Füllung mit dem Teig ummanteln.
Die Brote auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, zudecken und weitere 30 Minuten gehen lassen. Die Brote mit einer Gabel einstechen, damit sie beim Backen nicht aufbrechen. Mit Wasser einpinseln und den blanchierten Mandeln dekorieren.
Das Backrohr auf 150 Grad vorheizen und die Brote ca. 1 Stunde backen. Nach ca. 40 Minuten der Backzeit die Brote mit zerlassener Butter bepinseln.
Das Kletzenbrot lässt sich in Butterbrotpapier oder in Frischhaltefolie eingewickelt einige Tage lagern.