Kategorie-Archiv: Backrezepte

Schokokäsekuchen – Jenseits von Afrika

In Namibia wird nicht nur furchtbar gerne gegrillt, sondern auch gebacken. Wenn gebacken wird, dann handelt es sich um etwas ordentliches – mit viel Zucker und Sahne. Während nämlich bei uns Zucker einen schlechten Ruf hat, wird im südlichen Afrika (und wahrscheinlich auch anderswo) Zucker als wichtigster Energielieferant betrachtet. Ohne Zucker keine Energie, ohne Energie geht gar nix. Ergo: je mehr Zucker im Essen, desto vitaler und kraftvoller geht man durch’s Leben und desto besser kann man denken. Ein Zuckerhersteller heißt deshalb auch Marathon Sugar, weil Zucker so viel Energie liefert, dass damit sogar eine Marathon gemeistert werden kann. Der Glaube an die Heilkraft des Zuckers reicht so weit, dass sogar Fanta und Cola noch einmal mit ein paar Löffel Zucker versetzt werden. Kein Witz.

Wie unschwer zu erkennen ist, bin ich mental immer noch in Namibia und denke selbst bei Schokokäsekuchen eher an Namib, Kudu, Warzenschwein und Gnu als an Wiener Kaffeehaus.

 

Hier also mein Schokoladenkäsekuchen-Rezept, das ich zwar nicht in Namibia entdeckt habe, problemlos aber aus Namibia stammen könnte (allerdings würde man dort sicherlich keine kleine Springform verwenden).

Zutaten:
100 g Vollkornbutterkekse
30 g gemahlene Mandeln
80 g Butter
2 EL gehackte Zartbitterschokolade

200 g Sahne
100 g Zartbitterschokolade (min. 70 %)
400 g Doppelrahmfrischkäse
100 g Zucker
1 kleiner, sehr starker Espresso (wie beim Italiener)
2 Eier (M)
1 EL Speisestärke
100 g Brombeergelee

Den Herd auf 175 Grad vorheizen. Die Kekse in eine Tüte geben und mit der Handfläche zermalmen, sodass feine Brösel entstehen. Die gemahlenen Mandeln untermischen. Die Butter schmelzen und zusammen mit der gehackten Schokolade, den Keksen und den Mandeln zu einem Teig vermengen. Die kleine Springform (20 cm) mit Backpapier auslegen und die Teigmasse am Boden festdrücken. So entsteht quasi eine Bodenplatte. Den Boden ca. 8 Minuten im Backrohr vorbacken.

Die Sahne erwärmen (nicht kochen). Die Schokolade in der Sahne schmelzen lassen. Frischkäse,  Zucker,  Espresso, Eier und Speisestärke mit dem Rührgerät verrühren. Die flüssige Schokoladensahne mit der Frischkäsemasse vermengen. Die Form wasserdicht ummanteln (siehe American Cheescake Rezept). Die Füllung auf die Teigplatte gießen. Ein tiefes Blech mit ungefähr 3 cm Wasser befüllen und die Form in das „Wasserbad“ stellen. Im Ofen ca. 55- 60 Minuten backen.

Die Ummantelung entfernen und den Kuchen in der Form mindestens 3 Stunden im Kühlschrank abkühlen lassen (noch besser über Nacht). Den Kuchen mit einem heißen Messer aus der Form lösen.

Das Gelee erhitzen und den Kuchen damit bestreichen. Fertig!

Eierlikörkuchen – knapp an der Katastrophe vorbei!

Ostern steht vor der Tür. Zweifellos. Die Bevorratung an Schokoladeneiern nimmt langsam Fahrt auf, erste Eier werden bemalt.
Mit dem Innenleben der Eier lässt sich ganz wunderbar eine Eierlikörtorte backen. Zwar ist mein Rezept erprobt und getestet – es schmeckt also in jedem Fall. Allerdings kam es bei der Zubereitung zu erheblichen Adrenalinausschüttungen zwecks Sahneabgangs kurz vor dem Servieren. Selbst die Kapuzinerkresse war schon drauf. Die Notfallmaßnahmen möchte ich euch selbstredend nicht vorenthalten. Den entsprechenden Schrei müsst ihr euch einfach dazu denken.

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Gammelrochen, Polarlichter und Kanil snuðar – Winter auf Island

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Am 23.12 sind die Straßen in der Innenstadt überfüllt. Ein Hauch von Gammelrochen liegt in der Luft.

Island ist für seine Wasserfälle berühmt, für seine Landschaften, Trolle, Polarlichter und Wikinger. Wofür Island ganz bestimmt nicht berühmt ist, ist für seine Küche (abgesehen von Zimtschnecken). Der schlechte Ruf rührt sicherlich u.a. daher, dass sich hartnäckig das Gerücht hält,  Isländer würden vergammelten Fisch essen. Ich dachte ja, dass aus der Not heraus die Wikinger zu früheren Zeiten auch Gammelfisch gegessen haben, um nicht verhungern zu müssen, inzwischen aber die Essgewohnten ein wenig konventioneller geworden sind. Denkste. In Island wird am 23.12. traditionell Kaest Skata gegessen, klingt unverdächtig, ist aber fermentierter Fisch, also  Gammelrochen. Der Rochen, genauso wie der Eishai, scheidet den Urin nicht über die Blase, sondern über die Haut aus. Sprich‘ – das Fleisch ist giftig und schmeckt grauenhaft. Lässt man nun den Rochen oder den Hai vergammeln (4 Wochen Minimum), ist er zwar nicht mehr giftig, stinkt und schmeckt aber immer noch grauenhaft. Nach dem Gammelprozess wird der Rochen  enthäutet und gekocht. Dabei wird ziemlich viel Ammoniak freigesetzt, was wiederum grauenhaft stinkt. Ammoniak scheint der Isländer kaum mehr wahrzunehmen – die heißen Quellen und sogar das Wasser aus dem Wasserhahn riechen und schmecken schließlich auch nach faulen Eiern. Der Rochenbrei wird nun nur noch mit etwas Salz gewürzt und im Freien mit Schnaps kombiniert genossen. Ein bisschen verweichlicht sind die Isländer inzwischen schon, denn der Rochen wird nur noch am 23.12. gegessen, dafür aber von über 40 % der Bevölkerung.  In Reykjavik ist  am 23.12.  (Þorláksmessadie ganze Stadt auf den Beinen, um sich dem schönen Brauch des Fischessens mit Freunden hinzugeben. Weiterlesen

Cheesecake – hungerst Du noch oder genießt Du schon wieder?

Zieht man Rückschlüsse aus den vielen Diätwerbungen und -büchern, die es wie jedes Jahr zum Jahresanfang gibt, so scheint ein Großteil der Bevölkerung wild entschlossen zu sein, im neuen Jahr den Kilos den Kampf anzusagen. Der Vorsatz hält zwar meist nur ein paar Wochen, die gute Laune ist aber dadurch schon in den ersten Tagen des neuen Jahres dahin. So weit, so vorhersehbar. Um keinen falschen Eindruck zu vermitteln – ich habe überhaupt nichts gegen gesunde Ernährung und ein ordentliches Sportprogramm. Allein gute Vorsätze und Askese sind meine Sache nicht.

Meine Dreamgirls sind ein sichtbarer Beweis dafür, dass Sinnlichkeit nichts mit Kalorienzählen zu tun hat – hier also mein Rezept für ein glückliches neues Jahr.

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Die Damen haben sichtlich Spaß

Zutaten:
130 g Kekse
70 g gemahlene Mandeln
65 g Butter
60 g dunkle Schokolade, geraspelt

600 g Frischkäse
200 g Sauerrahm
200 g Quark
250 g Zucker
3 Eier (M)
4 cl Zitronensaft
1 Prise Salz
30 g Stärke
100 g Lemoncurd

Zuerst muss die Springform (26 cm) abgedichtet werden, denn sie kommt später ins Wasserbad. Dazu habe ich einen Bratschlauch verwendet, denn mit Alufolie alleine habe ich die Form nicht ganz dicht bekommen. Der Bratschlauch wird so angezogen, dass der obere Teil offen bleibt und lediglich die Seitenränder und der Boden ummantelt werden. Anschließend den Springformrand zusätzlich mit Alufolie umgeben und einen Wassertest im Wasserbad machen, damit auch wirklich kein Wasser mehr in die Form läuft.

Die Keskse zerbröseln und mit den gemahlenen Mandeln vermischen. Die Butter schmelzen und zusammen mit der geraspelten Schokolade zu den Keksbröseln geben. Alles  vermengen. Die Keksbrösel in die Form drücken und auskühlen lassen. Der Boden ist jetzt fertig.

Den Frischkäse mit Sauerrahm, Quark, Zucker, Eiern, Zitronensaft, Salz und Stärke vermengen. 2/3 der Masse in die Form füllen. Das restliche Drittel mit dem Lemoncurd vermischen und auch in die Form geben.

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American Dreamgirls

Die Form in einen größeren, mit Wasser gefüllten Topf, ein tiefes Backblech oder eine Reine geben. Das Wasser sollte ungefähr 3 cm hoch stehen. Angeblich reisst dadurch die Oberfläche nicht ein und der Kuchen wird cremiger – bei hat’s tatsächlich funktioniert.

Den Kuchen bei 175 Grad 55 Minuten im Ofen backen. Beim Rausnehmen soll die Oberfläche noch ein wenig wabbelig sein. Den Kuchen mindestens 4 Stunden, besser über Nacht in der Form auskühlen lassen.

Vorab ein Ründchen Schwimmen, Laufen oder Radeln und schon ist die Bilanz im grünen Bereich.

Neujahrsglücksschwein-Biskuittorte vor Schneemann

Erfreulicherweise gab es dieses Jahr, zumindest zum Jahresausklang hin, so richtig Schnee. Für einen Iglu hätte es zwar noch nicht gereicht, ein Schneemann bzw. Schneefrau war aber locker drin. Glück zu haben, ist immer eine feine Sache, deshalb gibt es von uns zum Jahresanfang einen Glücksschwein-Neujahrskuchen. DSCF1381 Ob so ein Glücksschwein wirklich Glück bringt, sei einmal dahingestellt – das Schneemannbauen an sich hat uns aber in jedem Fall schon einmal großen Spaß gemacht, bis hin zu Glücksgefühlen.

 

 

 

 

 

Zutaten:
4 Eier
2 TL kaltes WasserDSCF1382
130 g Zucker
130 g Mehl
20 g Stärke
1 Prise Salz
1 TL Backpulver
75 g gemahlene Mandeln
1 TL Zimt
Zitronenabrieb von einer 1/2 Biozitrone
400 g Sahne
2 Päckchen Sahnesteif
Himbeermarmelade
Haselnusskrokant
Marzipanschweine bei Bedarf

Die Eier mit dem Wasser und dem Zucker schaumig schlagen, sodass richtig viel Luft im Teig ist. Mehl, Stärke sieben, mit  Salz, Backpulver und Mandeln vermengen und unter die Eiermasse ziehen. Zuletzt den Zitronenabrieb dazugeben.

Den Teig in eine kleine Springform füllen (20 cm) und im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad 25 Minuten backen. Den fertigen Biskuit gleich nach dem Backen aus der Springform lösen und auskühlen lassen.

Den Biskuit zweimal horizontal durchschneiden. Die Sahne mit dem Sahnesteif sehr steif schlagen. Den Boden mit Himbeermarmelade bestreichen und anschließend Sahne auftragen. Den mittleren Boden drauf legen. Nochmal mit Marmelade und Sahne bestreichen und den Deckel aufsetzen. Zuletzt den Deckel mit Sahne verzieren. DSCF1384Mit Krokant bestreuen. Verspielte Geister können jetzt aus Marzipan Glücksschweine und Glücksklees basteln und darauf setzen.

In diesem Sinne – allen ein glückliches, gesundes 2015!

 

Nusstorte mit Sharonfrucht vor finnischen Blumen

In ein paar Tagen ist der kürzeste Tag im Jahr, also auch die längste Nacht. Freundlicherweise ist es zwar dieses Jahr so warm, dass immer noch Blumen im Garten stehen. Die Sonne selbst hat sich in den letzten Wochen sehr zurückgehalten, was mir langsam ein wenig auf’s Gemüt schlägt. Wahrscheinlich geht es den Finnen ähnlich – deshalb verwundert es nicht, dass das blumigen Marimekko-Design aus Finnland stammt. Das Design wurde Ende der 40iger Jahr entwickelt und ist noch immer zeitlos schön.

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Eisbären auf der Scholle

Im Tierpark Hellabrunn läuft momentan eine Fotoausstellung von Norbert Rosing. Herr Rosing ist auf Eisbären spezialisiert und friert sich seit vielen Jahren die Füße in Spitzbergen ab. Die Ausstellung „Im Reich der Eisbären“ im Artenschutzzentrum  ist ausgesprochen sehenswert und läuft noch bis 22.2.2015. DSCF0212Bei der Vernissage im Tierpark gab es nicht nur viele interessante Geschichten von Norbert Rosing zu hören, sondern vom Tierpark spendiert auch Brezen und Kaffee. Wie man sieht, wurde dieser Programmpunkt ebenfalls sehr positiv aufgenommen.

Bei schlechtem Wetter in der Vorweihnachtszeit kommen nicht allzuviele Menschen auf die Idee in den Zoo zu gehen, gerade deshalb war der Besuch ein ausgesprochenes Vergnügen. Obendrein waren auch die Eisbären bester Laune und zudem hungrig. Im Vergleich zum Frühjahr sind die damals kleinen Eisbärchen schon ziemlich große Bären, verspielt sind sie immer noch.

Was haben aber nun die Eisbären mit einem Kuchen zu tun – auf den ersten Blick sicherlich nicht allzuviel, auf den zweiten Blick auch nicht wesentlich mehr. Findet man aber die arktischen Landschaften und die Bären großartig und steht man zudem darauf, Erlebtes zu backen, dann ist es ziemlich naheliegend, einen arktischen Eisbärenkuchen zu erfinden. Obendrein hatte ich von meiner Arbeit am Beschwipste-Kuchen-Buch noch Blue Curacao im Schrank, der sich hervorragend für eisige Landschaften eignet.

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100 g kalte Butter
70 g Zucker
1 Prise Salz
1 Ei (M)
200 g Mehl
30 g blanchierte, gemahlene Mandeln
Abrieb von einer 1/2 Biozitrone

Füllung
100 g Zitronenmarmelade
800 g Griechischer Joghurt
1 Limette
100 g Puderzucker
3 Päckchen Gelatine Fix
250 ml Blue Curacao

Eisbärkekse
200 g Mehl
50 g blanchierte, gemahlene Mandeln
75 g Zucker
1 Prise Salz
1 Ei (M)
125 g Butter
Abrieb einer Bio-Orange
Abrieb einer Bio-Zitrone
1 cm rohen, geriebenen Ingwer
150 g Puderzucker
2 EL Zitronensaft

Butter, Zucker und Salz mit einem Knethaken verrühren. Das Ei hinzufügen. Zum Schluss Mehl, Mandeln und Biozitronenabrieb einkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und 1 Stunde im Kühlschrank kühlen lassen.

Den Backofen auf 175 Grad vorheizen. Den Tarteformboden mit Backpapier auslegen. Den Teig in eine Tarteform (28 cm) mit Hebeboden geben, formfüllend ausrollen und den Teigrand bis zum Formrand hochziehen. Den Boden mit einer Gabel feste einstechen. Dann kommt das Blindbacken. Zuerst eine Lage Backpapier auf den Teig und anschließend die Blindbackhülsenfrüchte auf dem Backpapier verteilen. 15 Minuten backen. Anschließend Backpapier und Hülsenfrüchte entfernen und noch einmal 5 Minuten backen lassen.

Die Zitronenmarmelade verquirlen und den Teigboden damit bestreichen. Den Joghurt mit dem Limettensaft, dem Puderzucker und 2 Päckchen Gelatine-Fix (a 15 g) verrühren. Es geht auch Blattgelatine, die man auf die Flüssigkeitsmenge umgerechnet nach Packungsanleitung zubereiten muss. Die Joghurtcreme auf den Teigboden geben und das Ganze 2 Stunden im Kühlschrank kühlen lassen.  Wer partout keine Gelatine mag, kann natürlich auch Agar-Agar nehmen.

Den Blue Curacao mit dem 3. Päckchen Gelatine-Fix verrühren und auf die Joghurtcreme geben. Das Ganze weitere 3 Stunden kühlen lassen. Die Kühlzeit ist zugegeben etwas lange – Eisbären mögen es aber schließlich auch kalt.

Für die Eisbärenkekse das Mehl mit den Mandeln, dem Zucker, dem Ei und der Butter, Orangen- und Zitronenabrieb und dem geriebenen Ingwer verkneten. Den Teig in eine Frischhaltefolie wickeln und 1 Stunde im Kühlschrank kühlen._DSC8747

Das Backofen auf 200 Grad vorheizen. Den Teig ausrollen und mit einem Eisbärenausstecher kleine Bären ausstechen. Die Eisbärenkekse ca. 10 Minuten backen. Den Puderzucker mit dem Zitronensaft vermischen und die Kekse damit bestreichen. _DSC8751Einige Kekse auf dem Kuchen verteilen, den Rest als Weihnachtskekse essen.

Das also ist meine Assoziation zum Thema „Im Reich der Eisbären“. Die beiden Eisbären auf dem Kuchen sehen irgendwie Nela und Nobby sehr ähnlich, aber das liegt wohl im Auge des Betrachters. Die echten Eisbären sind für gewöhnlich nicht auf Kuchen, sondern auf herzhaftes scharf. Mahlzeit.

 

Nikolaus Mini-CupCakes

Eigentlich wollte ich mich des allgemeinen Weihnachtswahns enthalten. Eigentlich. DSCF0188Ostern würde mein Nikolaus CupCake aber so wahnsinnig schlecht passen, deshalb schließe ich mich den vorweihnachtlichen Gepflogenheiten eben doch an. Um mich so richtig in Stimmung zu bringen, lief ich bei Regen über den hiesigen Christkindl-Markt, inhalierte den Glühwein, bestaunte das Warenangebot und wunderte mich … über gar nichts mehr. Weihnachten wird wohl auch dieses Jahr nicht so mein Ding werden, den Nikolaus CupCake liebe ich aber trotzdem.

 

Grundvoraussetzung: Minimuffin-Form für 24 Minimuffins.

 

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Antidepressiver Apfelpunschkuchen – süß, warm, lecker

Der Ursprung dieses Rezepts liegt im Galaktoboureko. Galaktoboureko wird aus Grieß, Eiern, Yufka- bzw. Filoblätter und Sirup gemacht. Er ist so eine Art Seelentröster der Griechischen Küche – angeblich setzen es findige griechische Mütter ein, um den entflogenen Nachwuchs an den heimischen Herd zu locken. Ob das wirklich so stimmt und funktioniert, weiß ich nicht so genau.

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Der Seelentrostaspekt funktioniert aber in jedem Fall. Besonders an nebligen, grauen, melancholischen Spätherbsttagen gibt es nichts besseres, als den Apfelpunschkuchen zu backen und noch warm zu essen.

 

 

 

Zutaten:
500 g Äpfel (geschält und vom Kernhaus befreit)
2 Bio-Zitronen
5 Eier (M)
1 Prise Salz
125 g Butter, weich
200 g Zucker
500 g Quark
100 g Grieß
3 Yufka- Blätter, extra dünn

50 ml Milch
30 g Butter

100 ml trockenen Weißwein
20 ml Rum
1 Zimtstange
2 cm rohen Ingwer
100 g Zucker
1 Stängel Zitronengras
1 Apfel

Zubereitung:
Die Äpfel schälen und vom Kernhaus befreien, sodass 500 g übrig bleiben. Die Zitronen abreiben. Den Abrieb braucht man später noch. Die Apfelstücke kleinschneiden und mit dem Saft einer Zitrone beträufeln. Auf diese Art werden sie nicht so braun. Die Eier trennen. Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Die weiche Butter schaumig rühren, dabei den Zucker einrieseln lassen. Die Eigelbe einrühren und das Ganze zu einer sehr schaumigen Creme schlagen. Jetzt kommen noch Quark, Zitronenabrieb einer Zitrone und Grieß dazu. Zuletzt die Apfelstücken einrühren und den Eischnee vorsichtig unterziehen. Geschickt ist es, die Yufka-Blätter schon jetzt zuzuschneiden (siehe weiter unten), zumindest dann, wenn man keine zweite Springform gleicher Größe zur Hand hat.

Mit dem Boden der Springform geht's ganz leicht.

Mit dem Boden der Springform geht’s ganz leicht.

Die Springform (26 cm) mit Backpapier auslegen und den Rand mit Butter einfetten. Die Apfelmasse in die Form füllen.

Für die Milchbutter 50 ml Milch und 30 g Butter schmelzen. Aus den Yufka-Blättern 3 Kreise ausschneiden, die so groß wie die Springform sind. Das erste Yufka-Blatt auf die Teigmasse legen und mit Milchbutter bestreichen. Anschließend mit Blatt 2 und 3 ebenso verfahren. An Milchbutter nicht sparen, sonst die werden die Blätter beim Backen sehr hart.

Den Kuchen 60 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad backen. Zwischendurch den Kuchen immer wieder mit etwas Milchbutter bestreichen. Nach dem Backen noch 15 Minuten stehen lassen.

Die Zeit des Backens ist keine Zeit des Müßiggangs. Währenddessen wird nämlich der Apfelpunsch zubereitet. Dazu alle restlichen Zutaten, also Weißwein, Rum, 2 EL Zitronensaft und Zitronenabrieb (von der zweiten Zitrone) usw. in einen Topf geben, aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen. Der Apfel muss bei nur geviertelt werden, Schale und Kernhaus stören nicht. Den Punsch vor dem Weiterverarbeiten durch ein feines Sieb gießen, damit die festen Bestandteile nicht im Kuchen landen.

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Zuletzt den Kuchen mit einem Schaschlikstäbchen großzügig anpiksen und mit dem Punsch tränken. Noch lauwarm servieren.

 

 

Gegen den Herbstblues – Apfel-Kardamom Crash

Die letzten Blumen verblühen, der Nebel nebelt vor sich hin. Die Meisen streiten sich schon am Meisenknödel. Im Kühlschrank schrumpelige Rote Bete und Eier, im Schuppen jede Menge Äpfel. Das Ergebnis: mein Wunderheilmittel gegen den Herbstblues.

Zutaten:

200 g weiche Butter
200 g brauner Zucker
4 Eier (M)
250 g Mehl
50 g Stärke
3 EL Kakaopulver
2 TL Backpulver
1 Prise Salz
100 ml Sauerrahm
1 TL Nelkenpulver
1 TL gemahlenen Kardamom
50 g gehackte dunkle Schokolade
100 g gehackte Walnüsse
100 g fein geraspelte rohe Rote Bete
400 g fein geraspelte Äpfel
1 Packung Schokoguss

Die Butter mit dem Zucker schaumig schlagen. Die Eier nacheinander einrühren. Mehl, Stärke, Kakaopulver, Backpulver und Salz vermengen und zur Eiermasse geben. Sauerrahm und die Gewürze, Schokolade und Walnüsse einrühren. Zuletzt die geraspelte Rote Bete und die Äpfel hinzugeben. Den Teig in eine Springform (26 cm) geben und im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad 1 Stunde backen.

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Nach dem Backen mit einem Messer den Rand von der Springform lösen und den Kuchen auskühlen lassen. Den Schokoguss im Wasserbad schmelzen und über dem Kuchen verteilen.

Fertig!

 

Übrigens: Kardamom gehört zu den Ingwergewächsen und soll gegen Magen-Darm-Beschwerden helfen. Der Kuchen also auch noch gesund, und das nicht nur für die Seele!

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Inspiriert hat uns das Lied „Auf der Heide blühn die letzten Rosen