Der Weg ins Paradies führt über einen Hefezopf

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Mit den Erinnerungen ist das ja so eine Sache, mein den Kindheitserinnerungen noch eine sehr viel komplexere. Meine alles beherrschende Kindheitserinnerung ist der immer vorhandene Hefezopf meiner Großmutter. Egal was kam, Hefezopf gab es immer. Am liebsten bestrich den Hefezopf mit Nutella, die Rosinen mussten natürlich vorher alle akribisch rausgepickt werden.

Mein Oma ist nun schon seit vielen Jahren tot – das Rezept nahm sie mit ins Grab. Vor 20 Jahren war Hefezopf nicht mein primäres Interesse und so kam es, dass der gute Zopf meiner Oma für immer mehr ins Reich der Legenden aufstieg.

Hefezopf

Wie es der Zufall nun so will, las ich letztes Wochenende einen Artikel von Philip Maußhardt in der taz. In dem Artikel ging es um die kulturgeschichtlichen Hintergründe des Hefezopfs,

eigentlich aber darum, dass ein guter Zopf früher zu einem schönen Leichenschmaus gehörte. Der Autor ist nicht etwa schwermütig (glaube ich zumindest nicht), sondern hat sich mit den Grundvoraussetzungen einer schönen Leich‘ auseinandergesetzt. An einem Totensonntag ein nahe liegendes Thema. Der Artikel ist überaus kurzweilig und lesenswert, das nur am Rande.

Mit Hefezopf bin ich sehr schnell um den Finger zu wickeln, deshalb kam ich nicht umhin, das Rezept eilends nachzubacken. Herr Maußhardt hat sich bei seinen Mengenangaben an Besitzerinnen eines Backhauses orientiert und Rosinen mag ich auch nicht.
Deshalb nun sein Rezept mit meinen kleineren Modifikationen in Sachen Zutaten und einem brandneuen Text.

Zutaten

500 g Mehl (Type 550) • 1/2 Würfel Hefe • 250 ml Liter lauwarme Milch • 50 g Zucker • 75 g weiche Butter • 7 g Salz • 1 Ei •  Spritzer Zitronensaft • etwas abgeriebene Zitronenschale •  1 Eigelb • Hagelzucker  zum Bestreuen.

Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und engagiert vermengen. Die Hefe vorher am Besten mit dem Fingern zerbröckeln und die weiche Butter zusätzlich noch kleinschneiden. Die Milch darf wirklich nur laufwarm sein, sonst haucht sie der Hefe das Leben aus. Der Teig sollte nicht mehr klebrig sein,  wenn doch, noch etwas Mehl hinzugeben. Die Schüssel abdecken und 2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen. Den Teig in drei gleich große Stücke teilen und daraus 3 gleich lange Schlangen bilden. Aus den drei Schlangen einen Zopf flechten, wieder abdecken und noch einmal 30 Minuten gehen lassen. Jetzt wird es Zeit den Backofen auf 200 Grad vorzuheizen. Den Zopf mit dem Eigelb bestreichen, den Hagelzucker auf den Zopf streuen und die Temperatur des Backrohrs auf 180 Grad reduzieren. Den Zopf 30 Minuten im Rohr backen lassen.

Sehr engagierte Bäckerinnen können den Zopf auch mit vier Strängen backen.

Bei Strängen lässt sich der Überblick leicht verlieren.

Bei 4 Strängen lässt sich der Überblick leicht verlieren.

Für mich ist dieser Hefezopf so etwas wie eine Offenbarung. Liebe Oma, Deiner war auch nicht schlecht aber mit diesem Hefezopf kannst Du auch bei aller Verklärung nicht mithalten.

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